mitleid
mit s. war es eigenartig.
ich hatte sie als arbeitskolegin kennen gelernt (nein, nicht als dj - die andere arbeit, die ich 40 stunden die woche mache), und fand sie recht nett.
absichten hatte ich keine, ich war zu dem zeitpunkt unsterblich in k. verliebt (nein, nicht die k. aus der anderen geschichte. in die war ich ja nicht verliebt. vermutlich. sondern die andere k., ebenfalls eine arbeitskollegin).
jedenfalls war ich gerade so beschäftigt damit, k. weichzukochen, dass ich nicht bemerkte, dass s. mehr als nur kollegiales interesse an mir zeigte. wir plauderten öfter mal, s. und ich, und ich war froh, jemanden gefunden zu haben, der ich mich ob meiner glücklosen avancen bei k. anvertrauen konnte.
k. lebte nämlich mit ihrem freund zusammen, der manisch-depressiv war. k. erzälte mir oft, wie schwierig das für sie gewesen sei - sie müsse jedes wort genau abwägen, weil die kleinste bemerkung massive psychotische schübe bei ihrem lebensgefährten verursachen konnte.
das belastete k. sehr.
ich hörte immer geduldig zu, und riet k. schliesslich, sie solle sich doch nicht so sehr verantwortlich fühlen, sie würde sich unnötig aufopfern und ihr eigenes leben hintanstellen, und sie solle hinterfragen, ob das, was sie an ihn binde, nicht letztlich nur mitleid sei. k. meinte, das könne durchaus so sein. schliesslich beschloss sie, sich eine wohnung zu suchen.
natürlich sagte ich das alles ohne auch nur den hauch eines eigennützigen hintergedankens.
wenig später erzählte mir s., dass k. nicht zur arbeit gekommen war. ihr freund hatte sich in der gemeinsamen wohnung erhängt, nachdem er k.´s handschriftliche markierungen in den immobilieninseraten gefunden hatte. ka hatte ihn gefunden, als sie von einer wohnungsbesichtigung nach hause kam.
oh.
mist.
das hatte ich nicht gewollt.
einige wochen später sah ich k. wieder - sie trat mit ihrer band in einem lokal auf und hatte die ganze abteilung eingeladen.
ich wusste nicht, wie ich mich k. gegenüber verhalten sollte. das fiel aber nicht weiter auf, da k. mich ohnehin keines blickes würdigte. also betrank ich mich und genoss mein gigantisch grosses selbstmitleid.
es war s., die mich aus düsteren gedanken riss und sich zu mir setzte. natürlich musste ich erstmal ausgiebig darüber jammern, wie arm und bedauernswert ich sei, und s. bemitleidete mich ausgiebig.
irgendwann küsste sie mich dann.
als ich versuchte, zu erklären, dass ich sie als freund und kollegin schätzte, aber für eine beziehung nicht bereit sei (man kennt diese leider ja), passierte etwas recht unerwartetes:
s. brach in tränen aus, stürmte aus dem lokal und auf die dicht befahrene strasse zu.
natürlich lief ich hinterher.
natürlich umarmte ich sie. aus mitleid.
als s. micht fragte, was ich eigentlich von ihr wolle, wusste ich keine antwort. vermutlich hatte ich sie in wirklichkeit schon seit wochen angebaggert, ohne es selbst zu merken.
natürlich stiegen wir in ein taxi.
natürlich fuhren wir zu mir.
nach dem sex war das mitleid plötzlich weg.
dass s. manisch-depressiv war, erfuhr ich erst später.
nach etwas mehr als einem jahr endete unsere beziehung beinahe so katastrophal, wie sie angefangen hatte.
ich hatte sie als arbeitskolegin kennen gelernt (nein, nicht als dj - die andere arbeit, die ich 40 stunden die woche mache), und fand sie recht nett.
absichten hatte ich keine, ich war zu dem zeitpunkt unsterblich in k. verliebt (nein, nicht die k. aus der anderen geschichte. in die war ich ja nicht verliebt. vermutlich. sondern die andere k., ebenfalls eine arbeitskollegin).
jedenfalls war ich gerade so beschäftigt damit, k. weichzukochen, dass ich nicht bemerkte, dass s. mehr als nur kollegiales interesse an mir zeigte. wir plauderten öfter mal, s. und ich, und ich war froh, jemanden gefunden zu haben, der ich mich ob meiner glücklosen avancen bei k. anvertrauen konnte.
k. lebte nämlich mit ihrem freund zusammen, der manisch-depressiv war. k. erzälte mir oft, wie schwierig das für sie gewesen sei - sie müsse jedes wort genau abwägen, weil die kleinste bemerkung massive psychotische schübe bei ihrem lebensgefährten verursachen konnte.
das belastete k. sehr.
ich hörte immer geduldig zu, und riet k. schliesslich, sie solle sich doch nicht so sehr verantwortlich fühlen, sie würde sich unnötig aufopfern und ihr eigenes leben hintanstellen, und sie solle hinterfragen, ob das, was sie an ihn binde, nicht letztlich nur mitleid sei. k. meinte, das könne durchaus so sein. schliesslich beschloss sie, sich eine wohnung zu suchen.
natürlich sagte ich das alles ohne auch nur den hauch eines eigennützigen hintergedankens.
wenig später erzählte mir s., dass k. nicht zur arbeit gekommen war. ihr freund hatte sich in der gemeinsamen wohnung erhängt, nachdem er k.´s handschriftliche markierungen in den immobilieninseraten gefunden hatte. ka hatte ihn gefunden, als sie von einer wohnungsbesichtigung nach hause kam.
oh.
mist.
das hatte ich nicht gewollt.
einige wochen später sah ich k. wieder - sie trat mit ihrer band in einem lokal auf und hatte die ganze abteilung eingeladen.
ich wusste nicht, wie ich mich k. gegenüber verhalten sollte. das fiel aber nicht weiter auf, da k. mich ohnehin keines blickes würdigte. also betrank ich mich und genoss mein gigantisch grosses selbstmitleid.
es war s., die mich aus düsteren gedanken riss und sich zu mir setzte. natürlich musste ich erstmal ausgiebig darüber jammern, wie arm und bedauernswert ich sei, und s. bemitleidete mich ausgiebig.
irgendwann küsste sie mich dann.
als ich versuchte, zu erklären, dass ich sie als freund und kollegin schätzte, aber für eine beziehung nicht bereit sei (man kennt diese leider ja), passierte etwas recht unerwartetes:
s. brach in tränen aus, stürmte aus dem lokal und auf die dicht befahrene strasse zu.
natürlich lief ich hinterher.
natürlich umarmte ich sie. aus mitleid.
als s. micht fragte, was ich eigentlich von ihr wolle, wusste ich keine antwort. vermutlich hatte ich sie in wirklichkeit schon seit wochen angebaggert, ohne es selbst zu merken.
natürlich stiegen wir in ein taxi.
natürlich fuhren wir zu mir.
nach dem sex war das mitleid plötzlich weg.
dass s. manisch-depressiv war, erfuhr ich erst später.
nach etwas mehr als einem jahr endete unsere beziehung beinahe so katastrophal, wie sie angefangen hatte.
hajime_kobe - 9. Feb, 17:43
